Im Medizinstudium Arzt werden

Im Medizinstudium Arzt werden

Traumberuf Leben retten. Attraktiv ist der Arztberuf aber auch wegen seiner guten Gehalts- und Karriereaussichten nach dem Medizinstudium. Bevor Du als Arzt tätig werden kannst, musst Du zunächst Medizin studieren.

Warum Arzt werden?

„Götter in weiß“ – sie helfen Menschen und retten Leben. Neben dem Wunsch Menschen zu helfen, gibt es aber noch mehr gute Gründe, warum es sich lohnt, Medizin zu studieren und Arzt zu werden. Arbeitslose Ärzte sind selten. Stattdessen erwartet Dich nach Deinem Medizinstudium ein Top-Gehalt, das monatlich im Schnitt bei 5.500 € netto liegt.

Rosige Karriere- und Berufsaussichten haben Medizinabsolventen vor allem in Zukunft, denn es herrscht heute schon in vielen ländlichen Regionen ein Ärztemangel. Grund für die erhöhte Nachfrage am Ärzte-Nachwuchs ist die Überalterung der Gesellschaft. Kardiologie, Neurochirurgie oder Radiologie – zum Traumberuf wird der Arztberuf auch durch seine unterschiedlichen Fachrichtungen, die ein breites Aufgabenspektrum bieten.

Welche Anbieter haben ein Medizinstudium im Programm?

Voraussetzungen

Zugangsvoraussetzung für das Medizinstudium ist die allgemeine Hochschulreife. Wer sich für ein Studium der Medizin bewerben will, muss dies zunächst über die Stiftung für Hochschulzulassung (SfH) über hochschulstart.de tun. Die Studienplätze für Medizin sind jedoch äußerst begehrt. Auf einen Studienplatz kommen in der Regel 5 Bewerber, daher ist der Zugang zum Medizinstudium zulassungsbeschränkt und über einen Numerus Clausus (NC) geregelt. Die Studienplätze werden nach den folgenden 3 Kriterien vergeben, wobei sich der NC jedes Jahr neu errechnet:

  • 20% der Studienplätze gehen an Bewerber mit dem besten Abiturdurchschnitt
  • 20% der Plätze erhalten Bewerber mit der längsten Wartezeit
  • 60% der Plätze werden nach internen Kriterien der jeweiligen Hochschule vergeben

Ablauf und Inhalte

Die Inhalte, Dauer sowie der Ablauf des Medizinstudiums regelt in Deutschland bundeseinheitlich die sogenannte Approbationsordnung für Ärzte (ÄApprO). Das Studium dauert im Schnitt 12 Semester und schließt mit dem 2. Staatsexamen ab. Im Anschluss an das Medizinstudium wartet noch die Facharztausbildung. Je nach Fachgebiet kommt auf die Absolventen des Medizinstudiums hier noch mal eine 3 bis 6-jährige Zeit als Assistenzarzt zu. Das Medizinstudium unterteilt sich dabei in zwei Abschnitte:

Vorklinischer Teil (1. bis 4. Semester)

  • Lernfächer sind hier: Biologie, Chemie, Biochemie, Physiologie, Anatomie
  • Physikum: Der vorklinische Teil schließt mit dem 1. Staatsexamen ab, das aus einem mündlichen und schriftlichen Teil besteht. Studenten aller Hochschulen werden bundeseinheitlich zur gleichen Zeit an 2 aufeinanderfolgenden Tagen geprüft.
  • Schriftlicher Teil des Physikums: Besteht aus circa 600 Multiple-Choice Fragen aus allen vorklinischen Fächern
  • Mündlicher Teil des Physikums: Prüfungsrelevant sind die Fächer Anatomie, Biochemie und Physiologie

Klinischer Teil (5. bis 10. Semester)

  • Fachrichtungen der Medizin: Allgemeinmedizin, Chirurgie, Augenheilkunde, Innere Medizin
  • Querschnittsbereiche: Medizinische Informatik, Gesundheitspflege

Zusätzlich folgt hier die Famulatur. Bis zum Beginn des praktischen Jahres muss ein insgesamt 4 Monate dauerndes Praktikum in den folgenden Bereichen abgeleistet werden:

  • In einer Einrichtung einer ambulanten Krankenversorgung oder ärztlichen Praxis (1 Monat)
  • In einem Krankenhaus (2 Monate)
  • Der letzte Monat ist vom Studenten in einem der beiden Bereiche frei wählbar

Nach dem klinischen Teil folgt in den letzten beiden Semestern des Medizinstudiums das praktische Jahr. Während einer Dauer von insgesamt 48 Wochen vertieft der Student sein praktisches Wissen in den Bereichen Innere Medizin, Chirurgie und Allgemeinmedizin im universitären Lehrkrankenhaus. Das praktische Jahr und damit auch das Medizinstudium insgesamt schließt mit dem 2. Staatsexamen (Hammerexamen) ab.

Alternativen zum Medizinstudium

Hast du die NC-Hürde nicht geschafft? Dann nicht verzagen, denn es gibt eine Reihe anderer spannender Berufe, in denen medizinisches Know-How gefragt ist. Wenn Du für Medizin brennst, könnten Berufe wie etwa Heilpraktiker, Ergotherapeut, Psychologe oder aber ein Studium der Medizintechnik eine interessante Alternative für Dich sein.

Beruf

Chefarzt der Chirurgie im ortsansässigen Krankenhaus werden oder doch lieber eine eigene Praxis aufmachen? Nach Deinem Medizinstudium eröffnet sich Dir ein vielfältiges Tätigkeitsspektrum. Von Kardiologie bis Radiologie – nicht zuletzt die verschiedenen Fachrichtungen, auf die Du Dich spezialisieren kannst, machen den Arztberuf so spannend. Die folgenden Aufgaben erledigen Ärzte aller Fachrichtungen:

  • Patienten untersuchen
  • Befunde erheben
  • Krankheiten diagnostizieren
  • Therapiemaßnahmen bestimmen
  • Medizinische Behandlungen und Vorsorgeuntersuchungen durchführen
  • Krankheitsverläufe in Patientenakten dokumentieren

Als Arzt kannst Du in den folgenden Bereichen arbeiten:

  • Krankenhäuser
  • Praxen
  • Kliniken
  • Medizinische Labore
  • Forschung
  • Universität
  • Rehabilitationszentren
  • Gesundheitsämter
  • Krankenversicherungen
  • Ärztekammern
  • Gesundheitsministerien
  • Medizinjournalismus
  • Medizinische Informatik

Berufsaussichten

Laut Schätzungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung stehen bereits mehr als 3.000 Praxen deutschlandweit leer. Neben niedergelassenen Hausärzten auf dem Land werden vor allem Fachärzte in Krankenhäusern händeringend gesucht. Studien belegen außerdem, dass gerade niedergelassene Ärzte in einem Zeitraum von 4 Jahren ihr Gehalt um 17 % steigern konnten. Und auch Ärzte in Krankenhäusern erwarten mit dem neuen Tarifvertrag steigende Löhne bei sinkenden Arbeitszeiten.

Gehalt

Unter den Universitätsstudenten können Absolventen eines Medizinstudiums die mit Abstand höchsten Einstiegsgehälter verzeichnen. Nach ihrem Studium der Medizin erwartet männliche Ärzte als Assistenzärzte ein Einstiegsgehalt von durchschnittlich 3.646 € monatlich. Ihre weiblichen Kolleginnen verdienen im Schnitt 3.482 € wenn sie ihre Karriere starten. Die größten Unterschiede bei den Arztgehältern gibt es zwischen niedergelassenen Ärzten im Vergleich zu Klinikärzten. Aber auch die Fachrichtung ist entscheidend für das spätere Gehalt nach der Zeit als Assistenzarzt. Ein weiterer Faktor, der das Einkommen beeinflusst, ist die regionale Lage. Der Anstieg der Behandlungen von Privatpatienten ließ in den letzten Jahren zudem das Gehalt von Ärzten noch einmal deutlich steigen. Wie Behandlungen von Privatpatienten abgerechnet werden, regelt die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).

Fachrichtung Gehalt*
Allgemeinmediziner 9.700 €
Kinderarzt 10.300 €
Frauenarzt 12.080 €
Hautarzt 12.916 €
Internist 13.170 €
Augenarzt 14.170 €
Orthopäde 15.500 €
Chirurg 16.500 €
Radiologe 22.000 €
* brutto / monatlich im Durchschnitt

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